Rückmeldung zum beendeten Kurs: Naturgarten-Profi II

Wie schaffen es diese Naturgarten-Leute nur, daß Spielhügel an Kitas und auf Schulhöfen stehenbleiben, sich darauf eine phantastische Flora entwickelt und damit den Kindern ein Naturerlebnis in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld geboten wird ?
Das war die Ausgangsfrage, die mich beschäftigte, als ich auf die Homepage des Naturgarten e.V. geriet. Dort stieß ich auf die Ankündigung zum Naturgarten-Profi-Kurs.
Nachdem ich schon dreißig Jahre als Landschaftsarchitekt im Norden der Republik tätig war, fand ich die naturgärtnerische Ausrichtung des Fortbildungsprogramms äußerst vielversprechend. Nichts von den dargestellten Inhalten schien mir überflüssig zu sein.
Meine Neugierde war geweckt. Es bedurfte noch der Abstimmung mit der Familie und der Nachfrage, ob noch ein Platz im Kurs frei sei und dann erfolgte die Anmeldung.
Was mir seinerzeit noch nicht klar war, war die Tatsache, welche Entfernungen bei den vielen Fahrten aus dem Norden zu den Veranstaltungsorten hauptsächlich im Süden Deutschlands zurückzulegen waren, zumal auch die Praktika überwiegend dort zu absolvieren waren.
Und trotzdem ! Jetzt nach dem erfolgreichen Abschluß kann ich ohne Einschränkung sagen: Es hat sich gelohnt !
Nicht nur, weil ich mittlerweile glaube zu wissen, warum die Spielhügel nicht auseinander-fließen, sondern auch wegen der vielen grundlegend andersartigen Denkanstöße, der situationsbezogenen Bauweisen, des Umgangs mit regionalen Materialien und heimischen Pflanzen. Und nicht zuletzt der Kontakte zu den anderen Teilnehmer/innen und Referent/innen wegen. Gerade die praktischen Erfahrungen auf den Mitmach-Baustellen haben mir besonders viel Spaß gemacht und Anregungen für eigene Planungen gegeben.
Natürlich hat es mich auch bereits während der Fortbildung gereizt, bei entsprechenden Projekten die neu erlernten Bautechniken, Saatmischungen oder Einzelsaaten auszuprobieren. Die Zwischenergebnisse waren schon vielversprechend, nun muß mit etwas Geduld die nächste Vegetationsperiode abgewartet und die Entwicklung beobachtet werden.
Aber eines ist schon jetzt klar, die naturnahen Elemente werden in meinen Planungen einen immer größer werdenden Raum einnehmen, denn die Begeisterung dafür wächst – bei meinen Auftraggebern und natürlich bei mir.
Landschaftsarchitekt Rainer Kahns – Werkstatt Lebensraum
Weiße Kate Kniphagen 23, 23744 Schönwalde am Bungsberg, www.werkstattlebensraum.de
Rückmeldung zum beendeten Kurs: Naturgarten-Profi I



Bei mir stand am Anfang der Entwicklung zum Naturgärtner“ die zunehmende Unzufriedenheit in meinem Beruf. Die Arbeit in der konventionellen Gartenpflege bestehender Gärten machte mich immer unzufriedener, da sich diese Art „zu gärtnern“ überhaupt nicht mehr mit meiner eigenen Einstellung zu Pflanzen und zum Leben deckte. Bezüglich der Bautechnik hatte ich mich bereits vorher auf die Verarbeitung von heimischen Natursteinen spezialisiert, überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Aber mir war auch bewusst, dass das Thema „naturnahe Pflan-zungen“ bei mir ein eher stiefmütterliches Dasein fristete. Da kam für mich natürlich der Profilehrgang gerade recht, zumal meine Frau als Pädagogin für frühkindliche Bildung sichauch gerade mit der Thematik „Naturwissenschaftliche Bildung von Kleinkindern durch Selbstbildung in der Natur“ berulich auseinandersetzte. So startete ich mit der Vision in den Kurs, in der Zukunft nur noch naturnahe Gärten bauen zu können und den konventionellen Garten- und Landschaftsbau endgültig hinter mir zu lassen. Das wichtigste und schönste bei dem Profilehrgang war, zu spüren, wie die Kursleiterin Dorothee Dernbach zusammen mit Reinhard Witt es an jedem Wochenende geschafft haben, durch Ihren eigenen Enthusiasmus alle Teilnehmer von der Idee des Naturgartens zu begeistern und derart anzustecken, dass nahezu jeder von uns Frischlingen spätestens am Ende des Lehrgangs ein eigenes ganz konkretes Planungsprojekt im Bereich des Naturgartens vorzuweisen hatte. Dies hing natürlich auch mit der Vielfalt der Referenten und Persönlichkeiten zusammen, so dass man den Naturgartenbau auch aus verschiedenen Perspektiven betrachtete, und sich so auch seine eigenen Vorlieben bezüglich der konkreten Umsetzung von Projekten ziemlich schnell herauskristallisieren und festigen konnten. Bei mir führten zum Beispiel die häufigen Exkursionen zu diversen Schulhöfen, Spielplätzen und Kindergärten dazu, dass ich ziemlich unerwartet große Lust bekam, so etwas auch zu bauen – und nicht nur Privatgärten. So kam es dann, dass ich bereits zur Lehrgangshalbzeit mein erstes Kita-Außengelände zusammen mit meiner Frau umgestaltete. Das war dann ein so großer Erfolg, dass in diesem Sommer das 2. naturnahe Außengelände an einer Kita folgte zusammen mit einigen weiteren Anfragen und Vorgesprächen. Außerdem hatte ich auch die Chance einige Privatgärten naturnah zu gestalten, da ich selbst dieses Thema meinem bestehenden Kundenstamm nahe bringen konnte undich andererseits das große Glück habe, als Ausführender mit der Naturgartenplanerin Ulrike Aufderheide zusammenzuarbeiten. Als Fazit kann ich sagen, dass ich durch diesen Profilehrgang die gesuchte Fortentwicklung in meinem Beruf gefunden habe und es gar nicht mehr so unrealistisch erscheint, das Ziel/meine Vision erreichen zu können, zumal das Zwischenziel „Fachbetrieb für naturnahes Grün“ zu werden für mich bereits in greifbarer Nähe ist.
Roland Ages-Rosenfelder, D – Köln, September 2011
Meine Motivationen zur Teilnahme am Naturgartenprofi-Lehrgang waren zum einen, eine Alternative zum gewöhnlichen Garten- und Landschaftsbau kennen zu lernen, der sich vielerorts immer steriler, langweiliger und einfallsloser entwickelt. Zum Anderen spielten mein großes Interesse an P€anzen und die bittere Feststellung: “Du kennst viele Exoten, aber die heimischen P€anzen auf der Wiese nebenan erkennst Du nicht“ eine große Rolle. Der Kurs hat mich bestätigt, dass es möglich ist, Gärten zu scha.en, die nicht nur schön anzusehen sind, sondern die man mit allen Sinnen erleben kann. Das Vorhandensein solcher Natur-Erlebnis-Räume wird meiner Ansicht nach in Zukunft immer wichtiger werden. Gerade im Hinblick auf die Gestaltung von Spielplätzen, Schulhöfen und Kindergärten, insbesondere als Mitmachbaustellen, sehe ich großes Potential. Trotz der umfangreichen Fachvorträge, der vielen Exkursionen und Diskussionen rund um den Naturgarten, war der Lehrgang für mich erst der Beginn. Neues Wissen muss nun vertieft und angewendet werden. Vieles sollte man einfach mal ausprobieren, um eigene Erfahrungen zu sammeln. Aber auch das Netzwerk der vielen Kollegen und Kolleginnen spielt meiner Meinung nach bei meiner eigenen Weiterentwicklung eine große Rolle. Durch den Lehrgang, die geleisteten Praktika und die Teilnahme an den Naturgartentagen konnte ich bereits viele wertvolle Kontakte knüpfen. Das hat mir sehr bei der Planung, Organisation und Durchführung meiner ersten Mitmachbaustelle geholfen. Mein neu erworbenes Naturgartenwissen werde ich in Zukunft natürlich so oft es geht anwenden. Teilweise lasse ich schon Einiges bei Kollegen in den normalen Galabau mit ein€ießen. Einige meiner Kunden konnte ich sogar schon mit der Naturgartenidee infizieren. Allerdings gibt es viele, die dem Naturgarten nicht so aufgeschlossen gegenüber stehen. Von daher denke ich, dass beides, der Naturgarten und der gewöhnliche Galabau, vielleicht auch eine Mischung daraus, in Zukunft meine Arbeitsfelder sind. Aber vielleicht entwickelt sich ja auch alles ganz anders und ich bin in einigen Jahren Fachbetrieb…..Mal sehen was die Natur-gartenzukunft so bringt….
Melanie Klemp, D – Wald, September 2011
Als ich 2008 im Internet sah, dass der Naturgarten e.V. plante, einen Pilotlehrgang zum „Naturgarten-Profi“ zu starten, war mir sofort klar, dass ich unbedingt zu den Personen gehören musste, die dort mitmachen würden. Ich arbeitete damals als Frischling nach dem Studium in einem Landschaftsarchitekturbüro in der Schweiz und plante meine Dissertation zum Thema „Die Naturgartenbewegung und ihre Einflüsse und Auswirkungen auf die gegenwärtige Landschaftsarchitektur“ an der TU München. Ich bin sehr froh, dass ich in der Tat zu der bunten Gruppe gehören dürfte, die diese Erfahrung nun teilen kann; dessen bewusst, dass ich selber durch meinen theoretischen Blickwinkel einen sehr bunten Hund abgab. Die Gemeinschaft des Naturgarten e.V. neu erkunden zu dürfen – denn nach wie vor haben sich Landschaftsarchitektur und Naturgartenidee, um beim Bild der Hunde zu bleiben, höchstens beschnuppert – hat mich persönlich bereichert. Der Kurs hat auch inhaltlich meine Doktorarbeit inspiriert, da recht verschiedene Ansätze thematisiert wurden. Deshalb schreibe ich nun an einer „Ideengeschichte des Naturgartens“, die die Entwicklung des Gärtnerns nach der Natur und ihrer vielen Facetten in einem Stammbaum nachzeichnen möchte. Natur ist ein so vielgestaltiger Begri., dass es nur Recht ist, dass „der“ Naturgarten diese Vielseitigkeit ausdrückt. Das hat auch der Kurs geschafft. Diese Gelegenheit möchte ich nutzen, um der Initiatorin und Leiterin Dorothee Dernbach sowie Reinhard Witt für den Mut zu danken, ihre Türen für alle zu öffnen und auch Redner als Lehrer eingebunden zu haben, die nicht genau ihrer Art des Naturgärtnerns entsprechen, wie z.B. die landwirtschaftliche Perspektive eines Johannes Burri oder den Aspektbildner-Ansatz von Landschaftsarchitekt Heiner Luz. So gab und gibt es viele Perspektiven. Meine Perspektive für die Zukunft? Reinhard wird es freuen: Die Praxis reizt mich immer mehr.
Dipl.-Ing. Landschafts- und Freiraumplanung Anja Löbbecke, CH – Neuenhof September 2011
Zwischenmeldung im laufenden Kurs: Naturgarten-Profi II
Ich möchte mich mal grundsätzlich bedanken für diese tolle Fortbildung.
Ja, sie ist wahnsinnig teuer und aufwendig, aber sie ist wahnsinnig gut.
Ich habe schon so viele Anregungen bekommne, ne ganze Menge gelernt,
wurde auf viele Ideen gebracht, habe Leute kennengelernt, die mich
weiterbringen, wurde ernsthaft mit dem Naturgartenvirus (mein erster Natur-Erlebnis-Raum war eine ganz besondere Erfahrung hinsichtlich dieser komplett anderen und so lebendigen Ästhetik) infiziert – klasse! Auch gute Literaturtips,
viele Diskussionspunkte, zahlreiche Denkanstöße…
Ihr macht das wirklich gut. Auch meine Praktika waren bislang
interessant bis prima. Und der Einsatz bei meinen Kunden wird auch immer
besser und subtiler, wenn es sein muss. Auf die nächste Hausaufgabe freue ich mich schon. Pflanzenplanung mache ich 1000mal lieber als irgendwelche Pläne für irgendwelche Spielplätze zeichnen… (ich werde nun mal keine Spielplätze bauen, sondern
Privatgärten).
19.10.2011
Grit Lory